Durchführung mehrerer Gastvorträge sowie Mitwirkung an der Betreuung, Organisation und Evaluation des Seminars als (Doktor-)Assistent
Kurzbeschreibung des Kurses
Dieser fortgeschrittene Kurs soll den Studierenden Einblick in die Verbindung zwischen Ritual, Theater und Kommunikationsmedien sowohl in der Geschichte (Schwerpunkt: Antike & Shakespeare) als auch in der Gegenwart (Schwerpunkt: zeitgenössisches Theater und neue soziale Medien) vermitteln.
Kursinhalte
Das antike Theater bildet den Ursprung der europäischen Tradition, hat jedoch zugleich seine Wurzeln auf anderen Kontinenten (z. B. auf dem arabischen Kontinent). Tragödien erfüllten in der antiken Polis eine zentrale Funktion und zeigten kollektive Rituale, die sich mit Verwandtschaft, Liebe und Tod auseinandersetzen. Die ritualen Aspekte der Theatergeschichte und zeitgenössischer Performances werden anhand griechischer Tragödien untersucht. Ebenso wird das Werk William Shakespeares in seinen mystischen und rituellen Dimensionen behandelt.
Neben dem Schwerpunkt auf der Wiederaufführung antiker Tragödien und dem Werk Shakespeares werden Rituale auch im Kontext zeitgenössischer Kunst und des Alltags thematisiert – etwa das Musikfestival als urbanes Ritual und als Ort der Gemeinschaftsbildung („relational art“). Auch Psy-Trance-Festivals werden hinsichtlich ihrer rituellen Aspekte analysiert. Abschließend untersucht der Kurs die neuesten Kommunikationsmedien – etwa YouTube, Facebook und Twitter – in Bezug auf ihre ritualen Funktionen bei der Formierung individueller und kollektiver Identitäten. Hat das Theater heute (noch) eine rituelle Funktion? Und wenn ja: wie und für wen? Oder hat die Gesellschaft die formative Funktion des Theaters auf andere Medien und Kunstformen verlagert?
Abschlusskompetenzen des Kurses
Fundiertes Wissen über die rituelle Funktion des antiken Theaters und zeitgenössischer Tragödienaufführungen
Fundiertes Wissen über die rituellen Funktionen und die Gemeinschaftsbildung im zeitgenössischen Theater und in Performances (insbesondere das Theaterfestival als urbanes Ritual)
Fundiertes Wissen über die Theatralität individueller und kollektiver Rituale in der zeitgenössischen (westlichen) Gesellschaft
Fundiertes Wissen über die rituellen Aspekte zeitgenössischer Kommunikationsmedien (YouTube, Facebook, Twitter, …)